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Nave Egizia

Nave Egizia


Bereits vor 6000 Jahren hat man mit ägyptischen Schiffen den Nil und Teile des Mittel- und Roten-Meeres befahren. Dies ist aus alten Tempelreliefs erhalten geblieben. Durch diese Darstellungen hat man heute auch eine genaue Vorstellung über den Bau damaliger Schiffe und das Transportwesen was auf ihnen stattgefunden hat. Es ist die älteste dokumentierte Form von hochseetüchtigen Schiffen und beweist gleichzeitig die hohe Entwicklungsstufe der damaligen Seefahrt.


Nave Egizia

Um Weihrauch und Gold zu erhalten haben die Ägypter schon 3000 v. Chr. Reisen an der afrikanischen Ostküste unternommen. Hier - noch südlich des Sambesi - nach einer ca. 5000 Seemeilen langen Reise erreichten die Schiffe das sagenhafte Punt. Mit dem üblichen Rahsegel sicherlich kein einfaches Unterfangen; wahrscheinlich auch ein harter Job, da auch sehr häufig rudern angesagt war. Aber man kann davon ausgehen, dass es sich hierbei um die ersten "professionellen" Segler gehandelt hat. Es waren keine vereinzelten Fahrten waghalsiger Abenteurer sondern Handelsfahrten auf festen und jahrelang erprobten Routen. Daher kann hier von einer der Wiegen der Seefahrt gesprochen werden.


Das "Ägyptische Schiff" ist ein sehr schönes historisches Schiffsmodell. Im Maßstab 1:50 hat es die Modellmaße von 35cm Länge und 27cm Höhe. Mit etwas Erfahrung ist der Bau zu meistern. Der Rumpf ist wesentlich schneller fertig zustellen wie eine standard Spantenbauweise, die doppelte Beplankung entfällt. Der Nachteil ist, Nave Egizia dass Unebenheiten nicht mehr ausgeglichen werden können, die vorgefrästen Teile müssen von der ersten Planke an passgenau zusammengefügt werden.


Die diversen Taue sehen aufwendig aus, sind aber nicht kompliziert. Die Aufbauten sind recht einfach umzusetzen. Das Segel war zum Glück fertig genäht im Bausatz enthalten.


Nave Egizia

Da die Ägypter noch keine Nägel kannten mussten die Beplankung zusammengeknüpft werden. An der gesamten Konstruktion und den schönen klaren Formen ist die Reife der handwerklichen Schiffbaukunst sehr gut zu erkennen.


Was den Ägyptern genau an navigatorischen Hilfsmitteln zur Verfügung stand ist unklar, aus Überlieferungen wird auf die Beobachtung von Sternen, dem Wetter, die Form des Landes und des Meeres, grundsätzlich die Nutzung aller zur Verfügung stehenden Hinweisen als Bestandteil einer tüchtigen Navigation genannt; aber eigentlich sollte dies - trotz GPS und co. - auch heute noch gelten!


Aus der Anerkennung die die Heimkehrer - sicherlich auch der Reichtümer wegen die sie mitbrachten - aber auch der Risiken und Strapazen die hier gemeistert werden mussten, ist zu erkennen, dass es wie zu allen Zeiten eine Herausforderung war, sich dem Meer zu stellen.




Klaus-Peter Gerheim