Wright Flyer
Ich habe mich bisher, außer mit dem unvermeidlichen UHU den jeder in seiner Jugend einmal gebaut hat, ausschließlich mit Schiffsmodellbau beschäftigt und daher war der Bau des Wright Flyers etwas ganz Neues.
Angefangen hat es mit einem Besuch im Zeppelin Museum in Friedrichshafen, das ich eher zufällig
während eines
Wochenendausflugs besucht habe. Hier bin ich im Eingangsbereich auf eine naturgetreue 1:1 Nachbildung eines
alten
Flugapparates gestoßen, der mich direkt an den Nachbau von Otto Lilienthals Gleiter im Deutschen Museum in
München erinnerte.
Damit war wieder mein Interesse an einem Flugmodell geweckt und ich fing an nach entsprechenden Plänen und
Bausätzen zu stöbern.
Ich hatte schon mehrfach versucht Otto Lilienthals Flugapparat nach zu bauen. Erste Zeichnungen hatte ich
bereits
erstellt, aber sehr schnell bemerkte ich, dass die natürlich wirkenden runden Formen zwar schön aber
sehr schwer zu
erstellen sind. Mit natürlichem Weidengepflecht hatte ich bisher keine Erfahrung und so wurde die Sache
immer wieder
ad acta gelegt.
Als ich wieder mal nach einem neuen Modellbausatz surfte, bin ich auf eine schöne Modellbauseite gestoßen, auf welcher Gerald Lehr (www.gerald-lehr.de) sehr detailliert den Bau des Wright Flyers beschreibt. Es handelt sich hierbei um einen Bausatz des amerikanischen Herstellers Dare Design & Engineering.
Die Formen entsprechen zwar nicht denen Lilienthals haben aber in ihrer Geradlinigkeit und der filigranen
Erscheinung
doch eine gewisse Eleganz und zeugen nicht nur von den hervorragenden handwerklichen Fähigkeiten der
Flugpioniere,
sondern auch von einer gewissen künstlerischen Ader. Außerdem steht der Wright Flyer für das
erste motorisierten Luftfahrzeug
der Welt. Am 7. Dezember 1903 um 10.35 Uhr ist Orville Wright in Kitty Hawk, North Carolina zu seinem ersten
Flug mit
dem so genannten "Flyer" abgehoben und blieb 12 Sekunden lang in der Luft. Das war der Anfang einer langen .....
Kurz entschlossen habe ich einen Bausatz bestellt, welcher auch sehr schnell eingetroffen ist. Ich hatte zwar nicht mit dem Zoll gerechnet der mir noch eine extra Rechnung schickte, aber alles in allem immer noch kein teurer Bausatz wenn man die gute Qualität sieht.
Bis auf die Anleitung war alles Bestens und hierfür nutzte ich die tolle Beschreibung von Gerald Lehr, die
mir sehr gut
geholfen hat das Modell schnell und ohne Komplikationen fertig zu stellen. Die Propeller schnitzte ich aus einem
schönen
Stück Kiefernholz, da im Bausatz keine enthalten waren. Den Motor habe ich mit ein paar alten
Zahnrädern und Teilen aus
einem alten Wecker verschönt aber sonst war alles dabei was man zum Bau benötigt.
Das Modell hat eine Spannweite von 1,10 m (Original 12,28 m Breite und 6,43 m Länge) was sich optimal für den Einsatz in unserem Treppenhaus eignet. An dünnen Fäden hängt der Wright Flyer jetzt bei uns unter dem Dachstuhl und ist immer wieder ein „Hingucker“ für Gäste die ihn noch nicht gesehen haben, aber auch für mich selbst.
Klaus-Peter Gerheim