Wanderurlaub auf La Gomera
 
                
Im nachfolgenden Bericht möchte ich euch meinen Wanderurlaub vorstellen, den ich zusammen mit
         meiner Frau Elisabeth und weiteren 11 Teilnehmern vom 21.4. bis 5.5.2007 auf La Gomera verbracht habe.
                Die Reise hatten wir beim summit-club - einer Tochtergesellschaft
         des Deutschen Alpenvereins - gebucht.
Nachtrag vom 23.Juli.2008 da der summit-club die Reise nicht mehr anbietet, verweise ich auf die Seite von Josef Bartz.(www.bartz.in)
Samstag 21.4.2007      Anreise
Am Samstag den 21.4.2007 geht es um 11:00 in 4 ½ Stunden von Dortmund aus nach Teneriffa und
         vom Flughafen mit dem Taxi zum
                
         
         Fährhafen Los Cristianos. Nach einer sehr schnellen Überfahrt mit Fred Olsens "Speedboot" kommen wir in San Sebastian auf
         La Gomera an. San Sebastian ist die Hauptstadt von La Gomera, wir sehen jedoch nicht sehr viel, da es mit dem Servicio Regulare
         (Linienbus) direkt weiter geht. Nach einem schnellen Buswechsel - man hatte nicht mit einem solchen Ansturm von 20 Touristen
         mit Gepäck gerechnet - geht es quer über die Insel ins Valle Gran Rey (Tal des Königs). Auf der Fahrt nehmen wir unterwegs ein
         Wandergruppe auf, die einen recht durchgeweichten und durchgefrorenen Eindruck machen. Es macht sich etwas Skepsis über die nächsten 14 Tage breit.
         Als wir jedoch in La Puntilla - einem Ortsteil von Valle Gran Rey - aussteigen, spüren wir schon die angenehme Wärme die man
         von einem solchen Urlaubsort erwartet.
              Dank der zugestiegenen Wandergruppe wissen wir, an welcher Haltestelle wir aussteigen müssen und das Hotel befindet sich auch
         direkt gegenüber der Bushaltestelle. Im Hotel - es ist mittlerweile später Abend geworden - beziehen wir unser Zimmer und gehen
         anschließend zum Abendessen wo wir von Josef unserem Wanderführer mit einem freundlichen Handschlag und einem Glas Sangria
         
         begrüßt werden. Hier lernen wir auch die anderen Teilnehmer kennen und lassen den Tag gemütlich ausklingen.
         
Sonntag 22.4.2007      1. Wandertag
         
Am ersten Tag erklimmen wird die Rote Wand von Agulo. Durch das Besucherzentrum "Juego de Bolas" und den Abstieg über den Nordhang geht es zurück nach Agulo.
Heute ist unser erster Wandertag. Nach einem sehr guten und reichhaltigen Frühstück treffen wir uns
         um 9:00 vor dem Hotel mit Josef unserem Wanderführer für die nächsten 14 Tage. Nach einer kurzen Begrüßung steigen wir
         in den bereitgestellten Bus. Es geht quer über die Insel nach Agulo einem schönen Ort an der Nord-Ost-Küste.
         
Josef kämpft mit dem Mikrofon, da er uns etwas über die Insel und den bevorstehenden Wandertag
         sagen möchte. Dies wurde dann zu einem alltäglichen Ritual; nicht nur Josefs Informationen sondern auch der
         Kampf mit dem Mikro. (krrr - krooo - kreee - krööö !!!!)
         In Agulo angekommen, hat Josef den ersten Test für die Gruppe - er wird uns jedoch erst sehr viel später darüber
         informieren. Er jagt uns über einen Steilanstieg die Rote Wand hoch. Der extreme Anstieg dauert eine Stunde, doch
         alle bestehen den Test und
         
         genießen einen herrlichen Ausblick bis zum Tide auf Teneriffa. Weiter geht es an einem Stausee vorbei zum Besucherzentrum Juego
         des Bolas. Bevor wir uns dort einen Film und etwas zur Geschichte von La Gomera ansehen, gibt es in der Bar
         Juego de Bolas die
         hier übliche Potaje (Kräutersuppe) in einem Restaurant.
 Über den Nordhang steigen wir auf einem sehr
         schönen Weg in gemütlichen Serpentinen verlaufenden Weg zurück nach Agulo ab. In Agulo wartet bereits der Bus auf uns
         und fährt uns zurück zum Hotel.
         
Topografie
         
Im Besucherzentrum "Juego de Bolas" bei Agulo gibt es eine sehr schöne plastische
         Darstellung der Insel. Hier erkennt man hervorragend den Aufbau von La Gomera. Die Insel ist fast kreisrund mit dem
         Alto de Garajonay als höchster Punkt (1487m) in der Mitte. Markant sind die tief eingeschnittenen Täler (Barrancos)
         die rund um die Insel sternenförmig
         
         zum Meer verlaufen. Sie beherrschen die gesamte Struktur der Insel. Da der Rest von La Gomera größtenteils von
         mehreren hundert Metern Höhe, steil ins Meer abfällt, gibt es auch keine sonst aif Inseln so üblichen Küstenstraßen.
         Alle Verbindungswege verlaufen über das zentrale Hochplateau der Inselmitte. Durch diese spezielle Struktur und
         die in endlosen Serpentinen verlaufenden
         Auf- und Abstiege von Meereshöhe zum Hochplateau in durchschnittlich 800m - 1000m Höhe zu der in einem anderen Ende
         der Insel befindlichen Ortschaft benötigt der Bus trotz der nur 25 km Insel-Durchmesser fast 1 ½ Stunden Fahrtzeit.
         
Montag 23.4.2007         2. Wandertag
         
Aufstieg von El Retamal zum Töpferdorf El Cercado, weiter nach Chipude und Abstieg zur Eremita de los Reyes.
         
         Am Montag haben wir ausnahmsweise eine sehr kurze Anfahrt. Wir starten in einem Ortsteil von Valle Gran Rey in
         El Retamal zur "Strommastentour". Der erste Anstieg wird durch die parallel verlaufende Stromleitung vorgegeben.
         Es geht vorbei an einem verlassenen und zu verkaufenden Haus. 
Die Bewohner scheinen das Haus wie in einer Flucht verlassen
         zu haben.Bei einer Trinkpause im Vorgarten bemerken wir, dass alle Einrichtungsgegenstände noch vorhanden sind.
         Auf der Terrasse befinden sich
         noch alle Gebrauchsgegenstände vom Schaukelpferd bis zum Notenheft der Beatles, gerade so als ob hier noch jemand
         wohnen würde. Josef bestätigt, dass die Leute schon länger nicht mehr hier leben. Sicher war es zu beschwerlich alles ins
         Tal zur nächsten Straße zu bringen.
        Wir gehen weiter zum Töpferdorf El Cercado, besichtigen die Töpferei von Maria und gehen weiter zum Mittagessen
         in der Bar Sonia. Hier genießen wir Potaje, Tortilla Espaniol, Sumo de Naranja und Kaffee con letche.
         
Der Abstieg ins Valle Gran Rey
         erfolgt erst durch ein Bachbett (Josefs zweiter Test ???) und dann über einen Bergrücken in Serpentinen zur
         Eremita de los Reyes zurück zum Bus.
         
         
         24.4.2007         3. Wandertag
         
Abstieg vom Rand des Silberwaldes nach Vallehermoso, dann Aufstieg durch den Barranco de Los Guanche zur Eremita Santa Clara. Durch eine sehr schöne Landschaft mit großen, farblich sehr unterschiedlichem Sand und Gesteinsfeldern über den Buenavista und Abstieg nach Vallehermoso
Wir fahren morgens los mit dem Bus Richtung Vallehermoso. Dank Josefs hervorragenden Ortskenntnissen
         und seinem Improvisationstalent gelingt es ihm ein Twin-Konzept für den Rest des Wanderurlaubs mit nur einem
         Wanderführer durchzuführen. (Einige Teilnehmer werden Josef dafür besonders dankbar sein)
         Daher steigt ein Teil der Gruppe am Rand des Silberwaldes aus, der Rest fährt bis nach Vallhermoso und wartet hier
         in einer Bar auf die anderen. Der Abstieg vom Waldrand nach Vallhermoso geht teilweise durch Wald wo uns die
         aufsteigenden Passatwolken entgegenkommen. Teilweise sieht dies recht gespenstisch aus. Unterwegs treffen wir
         auf einen Kölner in seinem netten Häuschen, der sich auf La Gomera niedergelassen hat und in Valle ein Restaurant
         betreibt. In Vallehermoso treffen wir auf den Rest
         der Gruppe. Die haben es sich derweil gut gehen lassen. Nach der Mittagsrast geht es bergauf durch den Barranco
         de Los Guanche
         zur Eremita Santa Clara auf welche wir noch mehrfach treffen werden. Auf dem Marktplatz von Vallehermoso haben
         wir auch unseren
         Flokati - ein nicht mehr ganz weißer Hund mit Rasta-Locken - getroffen der uns auf zwei Touren begleitete.
         Leider habe ich kein Bild
         von ihm. Der Aufstieg war sehr heiß, da kein Windhauch in das Tal kam. Das war für einige doch etwas extrem, selbst
         Manfred der sich sonst nie beschwerte, fluchte etwas.
         
         Weiter ging es durch die Gumbre de Chijeré einer schönen urzeitlichen Sand- und Gesteinslandschaft vorbei an
         einem verlassenen Dorf bis zum Buenavista einem Aussichtspunkt mit einem sehr schönen Blick über das Meer.
         
Von hier ging es in steilen Serpentinen
         nach Playa de Vallehermoso, wo wir vom Bus abgeholt werden. Dort hat sich eine schöne Anekdote zugetragen, die ich aber
         leider nicht im Bild festgehalten habe. Als Josef seine Wanderstiefel auszog um die Sandalen anzuziehen musste er
         feststellen, das er zwei linke Füße (beide Strümpfe waren mit einem großen "L" gekennzeichnet) hatte, natürlich nur in Bezug
         auf die Socken. Wanderführer mit zwei linken Füßen - da mussten dann doch einige herzlich lachen.
         
         
Mittwoch 25.4.2007         4. Wandertag
        
Vom Roque de Agando in einem schönen Abstieg über Benchijigua bis nach Imada. Von hier über den "Dolomitensteig" durch den Barranco de Guarimiar und Aufstieg nach Targa.
Mit dem Bus geht es durch den Parque Garajonay quer über die Insel zum Roque Agando wo wir an einem Denkmal für die
         Opfer eines großen Waldbrandes aussteigen. Den Roque Agando immer im Blickfeld steigen wir auf einem bewaldeten Weg ins
         Tal ab. Dort treffen wir auf die kleine Ansiedlung Benchijigua. Bei einer Rast erzählt uns Josef, dass Fred Olsen die
         Häuser hier renovieren hat lassen und diese vermietet. An der Eremita San Juan vorbei geht es über einen Bergrücken
         in den Barranco
         Guarimiar. In dem Weiler Imada genießen wir eine schöne Mittagsrast in der Bar Arcilia. Für den der nicht mehr weitergehen
         möchte bietet sich ein kurzer Weg zur Bushaltestelle an, wo wir später mit unserem Bus vorbeikommen. Aber alle sind
         gespannt auf den
             
         Dolomitensteig und gehen weiter. Immer weiter absteigend im Barranco führt der Weg auf halber Höhe
         entlang. Beim Anlegen des Weges wurden geschickt die Schichten im Gestein genutzt, sodass wir teilweise unter
         überhängendem Fels und senkrecht abfallendem Rand entlanglaufen. Eine sehr beeindruckende Landschaft. Nach dem das
         Tal sich wieder etwas weitet und wir unten angekommen sind, steigen wir steil auf nach Targa. Da auch noch die
         Nachmittagssonne voll auf den Anstieg scheint, sind - trotz des herrlich angelegten Weges mit schönem Blick ins Tal
         - alle froh als wir oben angekommen sind. Mit dem Bus geht's zurück zum Hotel.
         
         
         
Tagesablauf
Grundsätzlich ist der Tagesablauf so, dass um 9:00 am Hotel gestartet wird. Teilweise wird mit längerem, kürzerem oder
         ohne Bustransfer gelaufen. Nach einer ca. 2-stündigen Wanderung gibt's immer eine "Bananenpause". Kurze Drinkpausen
         gibt es immer alle halbe bis eine Stunde. So zwischen 14:00 und 15:00 sind wir immer in der Nähe eines Restaurants,
         sodass wer möchte auch eine warme Mahlzeit einnehmen kann. Ist dies nicht möglich, hat jeder
         sich sein kleines Vesper mitgenommen. Zurück am Hotel sind wir meistens gegen 17:00 bis 18:00. Wer möchte kann dann
         zum Hotelpool oder zum Strand. Das gemeinsame Abendessen ist dann für die meisten ein schöner Tagesabschluss. Einige
         lockt jedoch dann doch die Hotelbar, ein kleiner Bummel oder die so beschworenen jedoch nie anzutreffenden "Trommler".
         
         
Donnerstag 26.4.2007         5. Wandertag
         
Von Arure geht es im Steilabstieg nach Tagaluche und zur Eremita San Salvador. Durch die Gallionsberge geht es dann über den Kamm und Anschließendem Abstieg nach Alojera.
Heute haben wir eine sehr kurze Anfahrt. In Aurure angekommen gehen wir ein Stück Richtung La Merica
         und dann über einen steilen Abstieg nach Tagaluche zur Eremita de San Salvador. Nach einer Rast geht es an den
         Gallionsbergen entlang durch ein Bachbett. Der Aufstieg ist nicht ganz einfach da es teilweise sehr rutschiges,
         poröses Gestein ist. Zusätzlich gibt es auch noch extreme Sturmböen. Als wir zum Kamm kommen, sind doch alle froh
         es heil überstanden zu haben. 
Nun geht es in den nächsten Barranco nach Alojera.
         Hier wollen wir unseren Abschluss in einem schönen Fischlokal feiern. Der Abstieg zieht sich dann doch etwas durch
         den teilweise sehr steilen und langgestreckten Ort bis zum Strand hin. Unten angekommen erwartet uns direkt am
         Strand eine schöne, kleine
         
         Gaststätte mit einer doch ungewöhnlich reichhaltigen Speisekarte. Alle haben hervorragend gegessen, der Fisch war
         sehr gut. Bier und Wein sind ebenfalls sehr reichlich geflossen und als Evi und Ilse noch eine Runde Palmenschnaps -
         sehr merkwürdig anzusehen aber doch mit gutem Geschmack - ausgegeben haben, hat sich eine lustige Stimmung eingestellt.
         Alle haben entspannt mit Meeresrauschen im Halbschatten vor dem Lokal den Nachmittag genossen; so sollte Urlaub sein.
         Die Rückfahrt wurde ebenfalls sehr lustig.
         
         
         
 
         Freitag 27.4.2007         6. Wandertag
Von Los Apartaderos geht es auf die Fortaleza einem sehr schönen Tafelberg. Nach dem Abstieg geht es aufsteigend zum Garjonay-Nationalpark. Den Gipfel müssen wir heute wegen schlechtem Wetter auslassen. Durch den Wald geht es zur La Laguna Grande.
Mit dem Bus geht es über El Cercado und Chipude nach Los Apartaderos. Von hier aus wandern wir Richtung Fortaleza einem
         gewaltigen Tafelberg. Dort angekommen legen wir unsere Rucksäcke ab, da uns diese beim Klettern nur behindern würden. Wir
         kommen ja zur gleichen Stelle wieder zurück. Die Klettereinlage wird trotz einigen Bedenken doch von allen gut gemeistert.
         Oben angekommen geht es zum höchsten Punkt wo sich ein Gipfelkreuz befindet. Nach einem Gruppenbild steigen wir wieder ab,
         
         ziehen unsere Rucksäcke auf und wandern Richtung Alto Garajonay. Wir kommen an dem höchst gelegenen Dorf auf der Insel
         vorbei und wandern immer in Richtung Garajonay. Doch das Wetter verschlechtert sich zusehends und immer mehr Wolken ziehen auf.
         Daher verschieben wir den Gipfel auf einen anderen Tag. Also wandern wir
         weiter durch den Parque Garajonay. Die faszinierende Landschaft des Lorbeerwaldes umfängt uns und wir wandern
         in einer leicht hügeligen Landschaft dahin. Wir kommen nach La Laguna Grande wo wir in einem Ausflugslokal
         unsere Mittagsrast machen. Die Portionen sind hier sehr reichlich, Hedi blickt verblüfft auf ihren Teller als
         sie dort drei Kotelett sieht. 
Von La Laguna Grande geht es mit dem Bus zurück zum Hotel.
         
Hotel Gran Rey
        
         
Im Ortsteil la Puntilla, zentral im Tal von Valle Gran Rey gelegen ist es ein sehr schönes Hotel. Die zweistöckige Anlage hat im Dachbereich die Bar und den Pool. Einen Bereich hinter der Bar wird als Frühstücksraum genutzt. Bei gutem Wetter - dies bedeutet wenig Wind, da die Temperaturen es immer erlauben beim Frühstück außen zu sein - kann die Terrasse mit genutzt werden. In der Bar finden auch die Abendveranstaltungen wie Video- Dia- und Musikdarbietungen statt. Etwas schade ist, dass das Restaurant im Parterre ist. Somit kann das Abendessen nicht im Freien stattfinden. Dies wird jedoch durch die Qualität des Essens wieder gut gemacht. (Bild siehe Aneise)
Samstag 28.4.2007
Dieser Tag steht zur freien Verfügung
Am Samstag ist unser "freier Tag". Von Relaxen, Wale-watching, Pool, Shopping bis Strand steht alles auf dem Programm. Zum Abendessen treffen wir uns dann alle wieder.
Sonntag 29.4.2007         7. Wandertag
Von Vallehermoso geht es im Aufstieg am Roque Cano vorbei durch eine schöne Berglandschaft zum Besucherzentrum "Juego de Bolas". Danach im Steilabstieg auf einem sehr schön angelegten Weg nach Hermigua.
         
         Am 7. Wandertag geht es mit dem Bus noch mal nach Vallhermoso. Hier treffen wir auch unseren vierbeinigen Wandergefährten
         Flokati wieder. Wir steigen über einen schönen Wanderweg am Roco Cano vorbei durch eine mit Büschen bewachsene
         Landschaft auf. An einzelnen Gehöften vorbei geht es am Besucherzentrum "Juego des Bolas" vorbei zur Bar
         Juego de Bolas
         wo wir unsere Mittagsrast machten. Über einen wundervoll angelegte Weg durch eine Steilwand mit großartigen
         Basaltformationen geht es abwärts nach Hermigua. Im Stadtpark machen wir eine Rast bis der Bus uns abholt. Nun müssen
         wir uns endgültig von Flokati trennen, den wir leider nicht mehr treffen werden.
         
Montag 30.4.2007         8. Wandertag
Oberhalb von Hermigua steigen wir in den Wald ein. Über die Eremita Ntra. Sra. de Lourdes geht es weiter bergauf bis zum Alto de Garajonay. Auf der anderen Seite geht's dann bis nach Chipude.
         
         Heute geht es mit dem Bus nach El Rejo. Von hier aus wollen wir den Aufstieg zum Alto Garajonay wagen, denn Josef
         prophezeit für heute gutes - oder zumindest besseres - Wetter. Der Gipfel ist 1487m hoch, aber völlig unspektakulär,
         da die umgebende Hochebene im Durchschnitt bereits bei 1000 - 1200m liegt. Wir beginnen unseren Aufstieg jedoch weit
         unterhalb des üblichen Besucherparkplatzes und haben deshalb einen angenehmen Aufstieg durch den Lorbeerwald. Vorbei
         an der Eremita Ntra. Sra de Lourdes geht es in leichten Windungen bergauf. An der Eremita befindet sich eine
         interessante künstlerische Darstellung für die Funktion des Lorbeerwaldes. Der hier aus einem Baum fließende
         Wasserstrahl soll die Funktion des Waldes beim "ausmelken" der Wolken darstellen.
        Am Gipfel angelangt haben wir Glück und zumindest ein Großteil der Insel ist für uns zu sehen.
         Der frische Wind verkürzt unsere Rast jedoch, sodass wir wieder weiter nach Chipude zur Bar Sonja wandern.
         Auf Weg ereignet sich auch Wolfgangs Unfall, welchen ihn für die letzten 3 Tage des Urlaubs lahm legt. Zum Glück
         war dies der einzige Unfall der während der beiden Wanderwochen passierte.
        Von der Bar Sonja geht es gestärkt mit Sumo de Naranja oder 103 mit dem Bus zum Hotel.
         
         
         Anforderungen beim Wandern
Der Urlaub war konzeptionell als reiner Wanderurlaub ausgelegt. Zwar gab es ab und zu
         eine kleine Besichtigungseinlage aber bis auf den "freien Tag" waren alle Tage vollständig mit längeren Wanderungen
         ausgelegt. Aus diesem Grund war von den Teilnehmer eine gewisse Grundkondition gefordert, die somit auch einen
         sportlichen Aspekt in den Urlaub brachte. Alle Teilnehmer waren den Anforderungen der Wanderungen gewachsen, wobei
         ich glaube, dass diese bereits alle eine gute Kondition mitbrachten.
        Um einige tagesbedingte und individuellen Konditionsschwankungen auszugleichen, hat Josef ein spezielles Twin-Konzept
         mit einem Wanderführer praktiziert. So konnten man teilweise früher aus dem Bus aussteigen und an bestimmten Stellen
         auf den Rest der Gruppe warten. Teilweise hat er Abkürzungen empfohlen oder auch Wege gezeigt, wie man die Strecke noch
         ausdehnen - also zurück zum Hotel laufen - kann.
         
         
         Dienstag 1.5.2007         9. Wandertag
Vom Hotel aus geht es durch den Ortsteil Calera und dann Steil bergauf zur La Merica. Über Arure geht es nach Las Hayas nach El Cercado. Einige gehen über einen sehr schönen Abstieg zur Eremita de los Reyes zurück zum Hotel.
Heute geht es direkt vom Hotel los. Wir wandern durch den Ortsteil Calera und steigen auf zur La Merica. Es geht in Serpentinen steil bergauf und man hat immer wieder super Ausblicke in Valle. Ober angekommen machen wir an einem Mast mit Gebetsfahnen hat. Der Dalei Lama ist leider nicht zu sehen, aber dafür ein tiefgründiger Blick nach Playa del Inglés. Wir wandern über die Hochebene an einsamen, verfallenen Häusern vorbei. Einige fühlen sich nach Schottland versetzt. Josef erzählt uns, dass die riesigen Terrassenfelder früher die Kornkammer von La Gomera gewesen sind. Wir wandern an Ziegenherden vorbei weiter nach Arure. In Aurure genießen wir ein gutes Mittagessen und wandern am Wald entlang über Los Hayes nach El Cercado. Zu dritt (Hochachtung Angelie) laufen wir über einen früher sicher oft genutzten Eselspfad durch das ganze Tal Valle Gran Rey zurück zum Hotel. Der Rest fährt mit dem Bus zurück.
         Mittwoch 2.5.2007         10. Wandertag
Vom Hotel geht's durch den Ortsteil Vueltas in den Barranco de Argaga. Mit einigen Klettereinlagen gelangen wir über die Eremita Guara nach El Cercado. Wer wollte kann über Las Hayas und Arure über die La Merica zurück zum Hotel laufen.
Heute geht es ebenfalls direkt vom Hotel los. Wir laufen durch den Ortsteil Vueltas am Hafen vorbei.
         An einer Finka die von einer Sekte betrieben wird biegen wir in den Barranco ein. Nach einem kurzen Stück auf einem
         Wirtschaftsweg steigen wir in das Bachbett ein. Erst geht es über Stock und Stein am Grund. Danach geht es immer
         steiler am Berg entlang. Josef hatte uns schon vorgewarnt "die Stöcke braucht ihr heute nicht, da ihr die Hände zum
         klettern braucht, aber ich trau euch allen das zu". Nun geht es teilweise auf allen vieren die Wand hoch, doch alles
         bleibt im Rahmen den jeder körperlich geschickte Wanderer bewältigen kann.
         
         Oben angekommen machen wir die typische
         Bananenpause an einem verlassenen Haus. Vorbei an der Eremita de Ntra. de Guadalupe geht es an einem alten Wasserkanal
         entlang. Wir steigen weiter auf im Barraco Matanza und kommen in noch gut bewirtschaftete Terrassenfelder. Wir kommen
         in El Cercado an einer interessanten Bar heraus. Der Besitzer scheint alles zu sammeln was man nur sammeln kann. Die
         hohen Wände sind rundum mit allem Krimskrams der Welt geschmückt. Nach der Einkehr fahren die anderen mit dem Bus zurück
         ins Hotel. Da Josef gesagt hat, dass bisher keiner an zwei Tagen hintereinander die große Valle-Runde geschafft hat,
         spornt mich dies für den Rückweg an. Also über Las Hayes, einem kleinen Umweg - im wahrsten Sinne des Wortes dumm
         gelaufen - nach Arure. Über La Merica geht's zurück in Valle, gerade rechtzeitig zum Abendessen.
         
             
         
Wetter
Die Wetterbedingungen auf der Insel sind sehr unterschiedlich. Im nördlichen Bereich, wo die Passatwolken aufsteigen gibt es eine gewisse Feuchtigkeit. Hier gedeihen die Terrassen mit Kartoffeln, Mais und Wein. Regen hatten wir jedoch nur an einem Tag ein kleiner leichten Nieselregen. Die aufsteigenden Wolken verdecken jedoch manchmal die Sonne und somit sind die Temperaturen immer noch in einem angenehmen Bereich. Im südlichen Teil fehlen die Wolken, da sich diese beim Übergang über die Berge auflösen; somit wird es hier teilweise extrem heiß. Speziell in den Barrancos und an der Küste ist es sehr warm. In den höheren Bereichen der Insel gibt es oft etwas Wind, sodass die Temperaturen doch noch angenehm bleiben. Da die Insel sehr klein ist, macht sich die ausgleichende Wirkung des Meeres stark bemerkbar. Extreme Wetterlagen wie auf dem spanischen Festland haben wir nicht erlebt. Es soll hier 2 - 3 mal im Jahr extreme Wetterlagen mit Winden aus der Sahara geben, die sehr heiße und sandige Luft mitbringen, aber ansonsten ist das Wetter das ganze Jahr sehr ausgeglichen.
         
         Donnerstag 3.5.2007         11. Wandertag
Von Epina aus ging es nach Tazo, weiter nach Arguamul und Aufstieg zur Eremita Sta. Clara. Danach Abstieg durch den Barranco de Nueva nach Vallehermoso.
Heute fahren wir mit dem Bus in Richtung Vallehermoso und steigen bei den Chorros de Epina aus. Wir
         wandern an den Quellen vorbei nach Tazo. Es gibt eine Sage nach welcher man spezielles zu erwarten hat, wenn man aus diesen
         Quellen trinkt. Es handelt sich um 7 Quellrohre. Trinkt man an den geraden Nummern wird man bald heiraten, trinkt man
         an den ungeraden Nummern wird man zur Hexe ... oder vielleicht umgekehrt ? Einige probieren, wie die Sache ausgegangen
         ist bleibt unklar!
Wir wandern weiter und hier gibt es den ersten und einzigen Regen auf unseren Wanderungen,
         dies ist aber auf dem sicheren Weg kein Problem. In Tazo wollen wir bei der Herstellung des Palmenschnaps zusehen.
         Leider ist durch die hohe Trockenheit nicht genügend Rohstoff vorhanden,
         
         sodass Pedro, der Besitzen seine Brennerei
         nicht geöffnet hat. Nach einer Rast in seinem schönen Garten wandern wir weiter nach Arguamul. Hier treffen wir auf
         einen älteren Herrn der uns seine Papas (Kartoffeln) verkaufen möchte. In diesem Ort kann man die doch noch häufig auf
         La Gomera anzutreffende sehr ursprüngliche Lebensart kennenlernen. 
Von hier aus stiegen wir auf zur Eremita Sta. Clara,
         die wir bereits von einer früheren Wanderung kennen. Durch ein Tal mit einer schönen Terrassenlandschaft wandern wir
         zurück nach Vallehermoso und mit dem Bus geht zurück zu Hotel.
         
             
         
Ausrüstung
Eine besondere Ausrüstung war für den Urlaub nicht erforderlich, wobei die
         übliche Wanderausstattung ausreichte. Fast alle Teilnehmer benutzten Wanderstöcke, die auch bis auf einen Tag
         (Klettertour) gut einzusetzen waren. Gute Wanderstiefel waren ebenfalls sehr zu empfehlen, wobei Josef uns spezielle
         Schnürtechniken für den Abstieg zeigte. Für die teilweise doch längeren Busfahrten sind leichte Sandalen die man im
         Rucksack mitnehmen kann von Vorteil; so brauch man die Stiefel nur zum Wandern. Da die Busse zwischen den Fahrten
         auch anders eingesetzt werden, kann man leider nichts im Bus liegen lassen.
Ein Wanderrucksack ist auch zwingend
         erforderlich um das benötigte Wasser, ein kleiner Imbiss (Bananen, Äpfel, Kekse etc.) Jacke und Sachen zum Wechseln
         mitzunehmen. Ein Sonnenhut ist dringend zu empfehlen (ich haben mir dann einen vor Ort gekauft).
         
        
         Freitag 4.5.2007         12.Wandertag
Von Jerdune geht es durch den kargen Süden der Insel nach El Llano de la Cruz und Contreras. Wir kreuzen zwei große Barrancos und kommen nach Playa Santiago.
Wir fahren heute mit dem Bus Richtung San Sebastian. In Jerdune steigen wir in einer Kurve aus und
         wandern erst auf dem Kamm und dann in den Barranco hinein. Über El Jano de La Cruz und Contreras geht es weiter
         Richtung Meer. In der dürren Ebene finden wir ein altes verlassenes Haus. Hier schienen schon mal Deutsche länger
         verweilt zu haben. Die künstlerische Ader der temporären Gäste ist noch zu erkennen. Auf einem Stein finden wir
         die Inschrift "Verweile hier und erforsche dein Menschsein". 
Mit der nun immer stärker brennenden Sonne
         
         und der eintönigen trockenen Steinlandschaft lädt dies zum fantasieren ein. Wir müssen noch zwei Barrancos queren
         und kommen nach Playa Santiago. Hier bestaunen wir Fred Olsens Golfplatz.
         Dank einer Meerwasserent-salzungsanlage hat er hier im
         trockenen Süden eine tolle Parklandschaft geschaffen. 
Nach einer Einkehr in der Strandbar genießen
         wir etwas den verschlafenen Flair dieses Nestes. Bei der Busrückfahrt sehen wir den neuen Flughafen, der jedoch
         nur für kleine Flugzeuge nutzbar ist. Touristenflieger können hier noch keine landen. Im Sinne der Insel wäre
         es von Vorteil wenn dies so bleiben würde.
Nach dem gemeinsamen Abendessen lässt Josef die letzten 14 Tage
         noch mal Revue passieren. Allen ist anzumerken, dass ihnen dieser Urlaub sehr viel Spaß gemacht hat und sie um
         viele Erfahrungen reicher sind. Manfred bedankt sich in einer kleinen Ansprache im Namen aller bei Josef.
         
         
        Samstag 5.5.2007 Rückreise
Die Karten für den Garajonay-Express hatten wir bereits
         am Vortag in Playa Santiago gekauft und somit haben wir am Morgen der Abreise keine Eile. Nach einem guten
         Frühstück bestiegen wir das reservierte Großraumtaxi - eigentlich wären die ¾ km zum Hafen selbst mit dem Gepäck
         kein Problem, aber, aber ... Nach zweimaliger Fahrt sind außer Hedi, die einen sehr späten Flieger hat, alle am
         Hafen angekommen. Um 10:00 ging die Fähre über Playa Santiago und San Sebastian nach Los Cristianos auf Teneriffa.
         Da wir noch etwas Zeit haben, fahren wir anstatt mit dem Taxi mit dem Linienbus zum Flughafen und dort lößt sich die Gruppe dann so langsam auf.
         
Klaus-Peter Gerheim
P.S. Vielen Dank an Wolfgang für die tollen Bilder!
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