intro

Hotel Samstag 3.5.2008     Anreise:

Nach einem 4 1/2 stündigen Flug kommen wir bei gutem Wetter auf Teneriffa an. Mit dem Taxi fahren wir vom Flughafen Teneriffa Süd aus Richtung Berge nach Vilaflor, einem kleinen verträumten Dorf auf etwas 1500 m Höhe. Das Hotel VillAlba ist sehr schön in einem Hang oberhalb Vilaflor gelegen. Obwohl das Hotel erst vor wenigen Jahren gebaut wurde, strahlt es ein traditionelles und dennoch luxoriöses Flair aus. (Auch das Internet ist dank W-LAN im Kaminzimmer und der Empfangshalle erreichbar) Ein toller SPA-Bereich ist ebenfalls vorhanden.
Vor dem Abendessen gibt es ein kurzes Briefing wo uns Lothar (www.teneriffa-kreaktiv.com) - Teneriffa unser Wanderführer für die nächsten Tage - das Programm und weitere Einzelheiten zu unserem Urlaub mit einem guten Glas Rotwein vorstellt. Hier treffen auch alle Teilnehmer der Wandergruppee für die nächste Woche zusammen: Marianne und Ehrenfried (die beiden haben schon eine Woche gewandert), Renate und Horst, Georg, Elisabeth und ich.


Sonntag 4.5.2008 1. Wandertag: Wanderung um die „Drei Zinnen“ bei Arona

Nach kurzer Autofahrt Richtung Küste erreichen wir den Ort Arona. Vom Ort aus gehen wir in Richtung unserer drei Berge. Wir durchqueren einen schönen Baranco und bewundern den einheimischen Weinanbau (Steillagen gibt es zwar keine, aber dafür sehen wir alles, von der Bodenhaltung bis zur modernen Pflanzung an Rankdrähten).
Wir kommen auf eine Scharte mit einem typischen historischen Dreschplatz. Es geht weiter steil bergauf zum Gipfel des Roque de los Brezos. Nach einer Mittagspause auf dem Gipfel steigen wir wieder ab zum Dreschplatz. Ich laufe mit Lothar zusammen über den Roque del Conde und wir treffen uns mit der Gruppe in einer Gaststätte in Arona und fahren dann zurück zum Hotel.


Anaga-Wald

Montag 5.5.2008 2. Wandertag: Wanderung im Anagagebirge

Wir fahren von Vilaflor Richtung Santa Cruz de Teneriffe und holen uns dort das Permiso für die am Donnerstag geplante Teide-Besteigung. Danach geht es weiter an San Cristobal de la Laguna vorbei ins Anaga-Gebirge. An einer einsamen Haltebucht steigen wir aus und wandern in den dichten Wald hinein. Es geht nur kurz bergauf und dann in endlosen Kehren immer weiter bergab. Der Wald ist sehr schön und erinnert fast an heimische Gefilde, beim genaueren hinsehen erkennt man jedoch die Unterschiede in der Vegatation. Wir queren Taganana oberhalb und wandern weiter zum Playa de Tamadiste. Nach einer Rast am Strand steigen wir durch einen sehr schönen Baranco auf nach Afur. Dort gibt es in einer Teneriffa kleinen Gaststätte das obligatorische Abschluss-Bier mit einer beeindruckenden Hundevorstellung (die speziell Horst begeistert).


Dienstag 6.5.2008 3. Wandertag: Aufstieg zum Rand des Kraters mit Blick auf die Cañadas

Heute haben wir eine sehr kurze Anfahrt, oberhalb von Vilaflor parken wir im Kiefernwald und steigen immer weiter auf. Oberhalb der Waldgrenze kommen wir in eine eigenartige Steinlandschaft und plötzlich stehen wir am Kraterrand und schauen in eine urtümliche, von weitem vegetationslos erscheinende Mondlandschaft indem auf der anderen Seite des Kraters dominant der Teide aufragt. Ich bin froh, dass meine erste Begegnung mit dieser überwältigenden Landschaft auf diese gemächliche und sinnliche Weise erfolgte, da so der urtümliche Charakter der Landschaft am beeindruckensten ist. Weiter am Kraterrand entlang geht es in nordöstliche Richtung bis unterhalb des Guajara wo wir dann in die Canadas absteigen. Da Lothar das Auto holt habe ich noch Zeit für eine schnelle Runde um die Roches de Garcias und am Parador machen wir dann unseren Tagesabschluß.


Teneriffa

Mittwoch 7.5.2008 4. Wandertag: Das Auf und Ab von Los Silos

Heute fahren wir erst durch den Nationalpark und weiter durch Santiago del Teide über das Teno-Gebirge nach Erjos. Hier parken wir das Auto und gehen gemütlich erst auf einem breiten Waldweg, dann auf einem alten Camino bergab. Als wir aus dem Wald kommen sehen wir eine dicht bewachsene zerklüftete Landschaft mit tiefen Barancos. Man merkt direkt, dass hier die aufsteigenden Passatwinde viel Wasser verlieren. Immer weiter bergab schlängelt sich der Pfad, wir kommen an den ersten bewirtschafteten Flächen vorbei und erreichen schließlich Los Silos. Im Park des kleinen Städtchens machen wir unsere Mittagsrast. Danach geht es wieder auf einem anderen Pfad bergauf. Die steilen Treppen machen allen doch zu schaffen. Da Marianne und Ehrenfried schon eine Woche anstrengendes Wandern hinter sich haben fahren sie mit dem Bus zurück. Aber nach zähem Ringen haben auch wir den Aufstieg geschafft und nehmen in einer sehr „interessanten“ (die verschiedenen Bedeutungen diese Wortes haben wir während der Wanderungen ausgiebig erörtert) Kneipe unseren Abschlußtrunk.


Roter Natternkopf am Teide

Donnerstag 8.5.2008 5. Wandertag: Aufstieg zum Teide

Wir fahren zusammen hoch zum Nationalpark über die Boca del Tauce und durch die Lavafelder. Lisa, Lothar, Georg und ich beginnen auf ca. 2500m Höhe unsere Wanderung zum Gipfel. Der Rest fährt zurück und umrundet die Roques de Garcia und kommt später mit der Seilbahn nach. Am Anfang geht es sehr gemächlich los, wir versuchen jedoch ein moderates Tempo einzuschlagen (bis auf Georg, der heute seinen besonderen Tag hat), da die Puste bis oben reichen muss. Es geht durch eine sehr schöne und beeindruckende Mondlandschaft immer stetig bergan. Wir erreichen die Altavista-Schutzhütte wo wir kurz verweilen. Durch Lavafelder geht es weiter - der Weg wird steiler und schwieriger. Es fällt immer schwerer, man merkt das die Luft dünner wird. Doch endlich erreichen wir die Gipfel-Foto Höhe der Bergstation wo wir die Anderen treffen. Zusammen geht es durch die Kontrolle - das letzte Stück zum Gipfel darf nur mit Genehmigung bestiegen werden. Die letzten 180 Höhenmeter fallen dann doch ganz schön schwer, aber alle kommen gut zum Gipfel und genießen den herrlichen Blick von Spaniens höchster Erhebung; dem Pico de Teide mit 3718 m. Nach dem Abstieg zur Seilbahnstation fahren wir mit dieser runter zu unserem Auto. Die Gipfelbesteigung haben wir dann in Vilaflor „ in der Jägerkneipe (auf besondere Empfehlung von Marianne und Ehrenfried, welche hier schon ihren ersten Crash-Test hinter sich gebracht hatten) - mit einem guten Glas Weißwein aus der Spezialabfüllung begossen.


Gerges-Steig

Freitag 9.5.2008: 6. Wandertag: Auf dem Gerges-Steig zur Finca de Gerges

Als letzte Wanderung für diese Woche ist der Gerges-Steig geplant. Wir fahren durch die Cañadas und nach Santigo del Teide und parken oberhalb der Zufahrt nach Masca. Hier geht es etwas unterhalb des Parkplatzes auf den Gerges-Steig einem ehemaligen Versorgungsweg zur Finca de Gerges. Rechts haben wir immer die Masca-Schlucht und links ebenfalls ein tief eingeschnittener Barranco. Der Weg führt auf einem schmalen geplasterten Pfad auf dem Kamm der beiden Täler immer Richtung Meer folgend. Wir haben einen herrlichen Blick nach Masca und auch bis nach La Gomera hinüber. Auf dem höchsten Punkt rasten wir, Lothar, Georg und ich wandern noch bis zu den früheren Finca-Gebäuden und dem exponierten Blick auf das Meer. Auf dem Rückweg holen wir die anderen kurz vor dem Parkplatz wieder ein. Gemeinsam fahren wir nach Santiage del Teide wo wir in einem kleinen Park vor einer Gaststätten unseren Tagesabschluß genießen.


Samstag 10.5.2008: Freier Tag

Ein Tag zur ausgiebigen Nutzung des SPA-Bereichs. Heute kommen neue Wanderer hinzu. Hennrik, Ingrid, Urs, Nils, Mark und Wolfram erweitern die Gruppe und somit sind wir 10.


Gipfel-Foto

Sonntag 11.5.2008: 7. Wandertag: Am Teide vorbei und über die Fortaleza

Wir fahren durch die Canadas zu einem Parkplatz am Teideaufstieg. Von hier aus steigen wir etwas auf bis zu einem Abzweig von welchem wir die Fortaleza bereits gut sehen können. Nun durchqueren wir eine leicht abfallende sandige Ebene. Der strauchartige Bewuchs wird bis zur Fortaleze immer dichter. Vor der Fortaleze biegen wir links ab, umrunden diese halb und steigen über die Flanke auf. Oben haben wir einen herrlichen Überblick bis zum Meer und auf der anderen Seite bis zum Teide, welchen wir bei der Mittagsrast - unter lebhafter Kontrolle der Eidechsen - genießen. Danach geht es weiter zum Besucherzentrum wo wir einen netten Film zur Entstehung von Teneriffa sehen und dann geht es zurück nach Vilaflor.


In der Masca-Schlucht

Montag 12.5.2008: 8.Wandertag: Durch die wilde Masca-Schlucht

Es geht mit dem Bus über Arona nach Los Gigantes in den Hafen. Hier besteigen wir ein Speedboot und fahren an der Steilküste entlang in eine von Steilhängen umgebene Bucht. Da es kein richtiger Anlegesteeg gibt springen wir vom Boot aus auf die kleine Mole und wandern in die enge Schlucht hinein. Lisa und Peter Es macht richtig Spaß über die Steine der Schlucht zu klettern immer wieder neue Wege zu probieren. Hier kann man sich so richtig austollen .... Das Bild der Schlucht verändert sich ständig und immer wieder gibt es neue Eindrücke. Es ist schon ein Highlight der Inselwanderungen. Ein Teil der Gruppe steigt noch zu einer ehemaligen Levada auf, geht durch einen Tunnel und entlang der Wasserrinne bis zur Staumauer. Kurz vor Ende der Schlucht wird es noch mal etwas spannend, da die Brücke abgebrannt ist, müssen wir ein steiles Tal durchqueren. In Masca werden wir dann vom Bus abgeholt.


Dienstag 13.5.2008: 9. Wandertag: auf einem alten Camino zum Guajara

Wir gehen von Vilaflor aus direkt auf den alten Verbindungspfad zwischen Vilaflor und dem Orotavatal. Es ist ein frisch restaurierter alter Handelsweg der die Nord- und Südküste verbindet. Es geht immer weiter Weiße Wüste Richtung Kraterrand durch schöne Kiefernwälder zur „Weißen Mondlandschaft“ und dann weiter zur „Schwarzen Mondlandschaft“. Eine Gruppe geht von hier aus auf dem Rundwanderweg durch den heute nebelverhangenen Wald zurück nach Vilaflor. Niels, Hennrik, Lothar und ich steigen weiter immer bergauf. Wir erreichen den - wie immer sonnigen - Kraterrand und weiter geht es zum Gipfel. So ein Aufstieg kann sich schon ganz schön ziehen. In einem mit Steinen aufgetürmten Windschutz am Gipfel machen wir unsere Mittagspause. Danach steigen wir ab in den Krater zum Parador wo wir uns für den langen Aufstieg ein Bier gönnen. Lorenzo holt uns dort mit dem Bus ab.


Mittwoch 14.5.2008: 10. Wandertag: Auf dem Felspfad zwischen Chinamada und Atlantik

Wir fahren heute mit dem Bus quer über die Insel nach La Laguna und weiter zum Mirador de Urs Cruz del Carmen im Anagagebirge. Hier steigen wir aus dem Bus aus und es geht durch dichten Regenwald mit Kiefer- Lorbeerbäumen. Langsam kommen wir in eine bewirtschaftete Terassenlandschaft und kurz darauf erreichen wir das kleine Dorf Chinamada. Auf dem Dorfplatz machen wir Mittag wo uns Urs dann eine Sondervorstellung in Sachen "Auf den Händen laufen" gibt. Der weitere Weg ist sehr schön angelegt und führt teils auf steil abschüssigen Pfaden Richtung Küste. Unten am Meer angekommen fahren wir nach Bajamar und treffen uns mit dem Rest der Gruppe. Diese hatten eine Abkürzung genommen und sich inzwischen beim Baden vergnügt.


Donnerstag 15.5.2008: 11. Wandertag: Aufstieg zum Pico Viejo

Da wir heute in drei Gruppen unterwegs sind (Teide, Guajara und Pico Viejo) verteilen sich alle Am Pico Viejo etwas. Nils, Hennrik, Lothar, Elisabeth und ich wollen zum Pico Viejo. Es ist der zweithöchste Berg auf Teneriffa und eigentlich ein Nebenberg vom Teide. Vom Pico Viejo gehen die letzten Ausbrüche zurück, welche auch noch ganz deutlich zu sehen sind. 1798 fand hier der letzte große Ausbruch statt. Drei Monate lang strömten immense Lavamassen die Berghänge hinunter, welche heute noch deutlich vom Rest der Landschaft zu unterscheiden sind.
In den Canadas steigen wir aus und wandern erst in einer Wüstenlandschaft durch ehemalige Lavaströme bergwerts. Dann geht es immer mehr bergan. Die Landschaft ist wirklich beeindruckend - fast eine Wüste, wenn die vereinzelten Margariten nicht wären. Wir wandern an mehreren eindrucksvollen Kratern vorbei. Der Wind nimmt ständig zu, die Steigung auch. Wie Lothar schon angekündigt hat, ist die Devise - zwei Schritte vor, einen Zurück - welcher die letzte Strecke wegen der allgegenwärtigen Geröllhalde bestimmt. Wegen des enormen Windes müssen wir unsere Gipfelrast hinter einem Felsvorsprung verbringen. Der Abstieg war dann fast wie Skifahren - im feinen Lavasand bergab. Im Rückblick war dies wegen des schwierigen Geländes und dem starken Wind doch eine der anspruchsvolleren Touren.


Freitag 16.5.2008: Kulturtag:

La Laguna

Renate und Horst sind heute mit Lothar zum wandern. Der Rest macht Kulturtag mit Steffi und ihren beiden Töchtern Luisa und Leoni, welche uns zielsicher zu den geplanten Orten führen. Es geht über die Autobahn nach Santa Cruz de Tenerife wo wir erst den Mercado Nuestra Snora de Africa einem sehr schönen Markt mit allen exotischen Gewürzen, Früchten, Spezialitäten und allem was es aus dem Meer gibt, besuchen. Anschließend geht es ins Naturwissenschaftliche Museum. Hier gibt es sehr interessante Ausstellungsbereiche von der Entstehung der Insel über das Leben „und das Sterben“ der Guanchen und die Tier- und Pflanzenwelt der Insel. Anschließend fahren wir nach La Laguna und besuchen die Altstadt. Dieser ins Weltkulturerbe aufgenommene Ort hat ein ganz besonderes Flair. Trotz der kargen und teilweise unfruchtbaren Insel muss es hier auch Zeiten von doch beträchtlichen Reichtum gegeben haben. Die Holzverzierungen in den schönen Innenhöfen, die mit Steinornamenten verzierten Fassaden und die Detailverliebtheit der Architektur bewirken, dass man immer wieder staunend stehen bleibt. Abends feiern wir gemeinsam die schöne Wanderwoche bei einem guten Abendessen und einem trockenen Rotwein im Kaminzimmer.


Ein Blick Zurück

Samstag 17.5.2008: Abreisetag

Wir haben uns am Vortag am Flughafen einen Leihwagen geholt. Mit diesem fahren wir nach einem ausgiebigen Frühstück und der Verabschiedung von unseren Wanderfreunden quer über die Insel. Als einzigen festen Punkt haben wir uns den Ethnographic Park "Pirámides de Güímar" vorgenommen. Das größte Interesse habe ich natürlich an den Schiffsmodellen von Thor Heyerdahl, wobei die gesamte Ausstellung sehr schön und professionell gemacht ist. Ich habe schon einiges über Thor Heyerdahl gelesen und es ist immer wieder beeindruckend was dieser Mensch in seinem Leben alles auf die Beine gestellt hat. Nach einer Runde durch die Canadas - den Teide mußten wir ja noch ein letztes mal von nahem sehen - gings über Vilaflor zurück zum Flughafen. Im Steigflug blinzelte der Teide noch mal zum Abschied durch die Wolkendecke ...







P.S. Vielen Dank an Ehrenfried, Niels und Hennrik für die tollen Bilder!



Klaus-Peter Gerheim