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Bericht über eine Wanderung auf dem
Mittelrhein-Klettersteig in Boppard

Über die Bergpostille, das Vereinsheft der Sektion Koblenz des Deutschen Wegweiser Alpenvereins (DAV), erfuhren wir von einem neuen Klettersteig in Boppard. Nach mehreren Anläufen "da müssen wir unbedingt auch mal hin" war es am Samstag den 9.6.2007 endlich soweit.

Da für den späten Nachmittag schweres Unwetter vorausgesagt wurde, fuhren wir anstatt wie geplant nach dem Essen bereits um 11:00 Uhr von Bremberg los. Über die Fähre in St. Goarshausen waren wir so gegen 12:00 Uhr in Boppard am Parkplatz des Sesselliftes. Gut gerüstet mit einem Rucksack mit Regenkleidung, Sonnenhut und einem ordentlichen und auch unbedingt Vater und ich erforderlichem Wasservorrat gingen wir - meine Frau Elisabeth, mein Vater Karl-Heinz und ich - durch das Viadukt Richtung Sessellift. Nach einem schönen alten Weinlokal zeigte ein kleiner Holzwegweiser zum Klettersteig.

Nach einem leichten Bergweg zeigten Schilder mit Hinweisen zu den Anforderungen des Mittelrhein-Klettersteigs die Einstiegsstelle. Zuerst ging es über einen schmalen Wiesenpfad der jedoch nach kurzer Strecke aufhörte und wir standen vor dem Abgrund. Eine mehrere Meter hohe senkrechte Leiter versperrte mir das weiterkommen. Den Anfang hatte ich mir etwas einfacher vorgestellt und da ich nicht ganz schwindelfrei bin, wählten wir den parallel verlaufenden Wanderweg. Da mir jedoch Elisabeth und ich nach kurzer Zeit klar wurde, dass wir hiermit nicht nur die extreme Leiter, sondern auch ein sicherlich sehr schönes Stück des Steigs umgingen, sind wir vom parallel verlaufenden Wanderweg am nächsten Abzweig recht auf den Klettersteig zurückgegangen.

Hier ging der Einstieg etwas einfacher und die Passagen wurden erst nach und nach etwas anspruchsvoller. Da wir jetzt das erste Stück des Klettersteigs zurückgingen, kam uns auch eine Gruppe entgegen. Die Gruppe war sehr professionell mit Klettersteiggurten und allem was dazugehört ausgerüstet, was wegen der mitkletternden Kinder absolut angebracht war.

Über Leitern und Tritteisen ging es über die Felsvorsprünge der ehemaligen und jetzt verwachsenen Weinbergslandschaft. Teilweise musste man sich am Seil haltend auf in den Fels geschlagenen Tritteisen an einer Wand entlang hangeln. Manche Stellen gingen schon etwas an meine Grenzen und ich konnte die Hinweise an den am Eingang befindlichen Warnschildern nur zu gut verstehen.

Nach einigen schönen Kletterpassagen waren wir wieder zurück an der hohen Leiter, jetzt jedoch auf der anderen Seite, also unten. Nach der bisherigen Eingewöhnungsphase war dies aber kein Problem mehr und wir haben die Leiter schnell erklommen.

Zurück auf dem eigentlichen Klettersteig ging es auf einem schmalen Pfad immer weiter bergauf. Nach weiteren Passagen mit Leitern und Tritteisen die sehr schön die felsigen Bereiche der Landschaft nutzten, kamen wir auf einen sehr schönen längeren Felsanstieg. Der Aufstieg geht ca. 30m über schräge Felsplatten und ist mit Tritteisen und Seilen gesichert. Hier sollte man auch einfach mal mitten im steigen innehalten und einfach die Natur und die schöne Landschaft genießen. Es ist die typische Von weit oben! Mittelgebirgslandschaft der steilen Flusshänge von Mosel, Rhein und Lahn mit niedrigem und lichtem Laubwald, speziell den kleinen knorrigen Eichen und mit Moos bewachsenen Felsvorsprüngen. Man hat einen fantastischen Blick auf die Große Rheinschleife und weit hinein in den Taunus.

Oben angekommen gibt es eine sehr schöne Stelle zur Rast und der Bereich der Kletterstellen ist zu Ende. Auf einem sehr schön angelegten Waldpfad geht es zur Engelseiche, wo sich eine Schutzhütte befindet. Auf dem Rheinhöhenweg geht es über Vierseenblick, Gedeonseck zurück zur Bergstation des Sesselliftes. In diesem Bereich sollte man darauf achten nicht nach rechts auf die nach Boppard beschilderten Wege zu kommen, sondern sich immer möglichst links halten. Somit kommt man auf den Weg der mit "alpin" bezeichnet ist und unter der Seilbahn über den felsigen Grat zurück nach Boppard führt. Er ist sehr schön angelegt und erlaubt immer wieder schöne Ausblicke auf Boppard und das Rheintal.

Das Gewitter hat uns auf dem Rückweg etwas gegrollt aber es blieb trocken und die Klettertour blieb ein tolles Erlebnis. So gegen 15:00 Uhr waren wir am Parkplatz zurück.


Wer über eine gute sportliche Kondition verfügt, Trittsicher ist und das Klettern auf Tritteisen nicht scheut, dem ist dieser sehr schön angelegte Klettersteig sehr zu empfehlen.



Klaus-Peter Gerheim



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