Mein Opel GT kaufte ich mir kurz nach meiner Lehrzeit als ich etwas Geld verdiente und mir mit einem kräftigen Zuschuss
der Eltern ein solches Auto leisten konnte. Das war 1980 und der GT wurde schon seit 7 Jahren nicht mehr gebaut.
Es war ein Opel GT/J der nur zwischen 1971 und 1973 gebaut wurde und eine etwas einfachere
Ausstattung als der standard GT hatte. Insgesamt wurden vom Opel GT nur ca. 100 000 Stück gebaut und es war
damals schon eine Seltenheit einen Opel GT zu sehen.
Ich haben meinen GT in der Eifel gekauft. Bei der geringen Stückzahl war es nicht ganz einfach
ein einigermaßen gut erhaltenes Modell zu bekommen. Die GT´s waren im Schnitt schon über 10
Jahre alt und das war für damalige Verhältnisse ein betagtes Alter für ein Auto. Die Farbe
(ein recht mattes gelb) war zwar nicht der Renner und ich hätte auch lieber ein
Holzlenkrad gehabt, aber das Auto musste ja auch finanzierbar sein.
Da ich vorher nur einen R4 und ein Opel Kadett gefahren hatte, war der GT mit seiner 1900er-Maschine mit 90PS
schon ein tolles Auto. Ein paar kleine Umbauten wie Automatikantenne und einen Kassettenrecorder mit
zusätzlichen Boxen machten den GT dann perfekt. Das Fahrgefühl war durch die sehr niedrige Höhe -
man kam sich vor als ob man auf der Straße liegt - und die Direktlenkung mit dem kleinen Lenkrad echt
toll.
An manschen Stellen kam jedoch so nach und nach immer mehr eine braunen Farbe durch das Gelb durch. Auch stand
der nächste TÜV-Termin an. Ein Bekannter, mit dem ich auf der Fachoberschule in einer Klasse war,
konnte sehr gut schweißen, da er Heizungsbauer gelernt hatte. In mehreren Samstagen haben wir dann
den gesamten Bodenbereich des GT mit neuen Blechen versehen. Das war keine ganz einfache Arbeit,
zumal die ganze Karosserie aus einem Stück bestand und sich natürlich nicht verziehen durfte.
Aber es hat alles sehr gut geklappt und anschließend begann das Spachteln und Schleifen. Da ich die
ganzen Vorarbeiten selbst durchgeführt hatte, konnte ich mit einer Autolackiererei in der Nähe
einen guten Preis für die Endlackierung vereinbaren.
Natürlich wollte ich das original Gelb nicht verwenden; nach dem Durchblättern der Farbtafel habe ich
mich für ein tolles Rot - wie auf den Bildern zu sehen ist - entschieden.
So nach und nach sind auch Arbeiten am Fahrwerk und am Motor angefallen, die jedoch alle einfach zu
reparieren waren, da bis auf Karoserie- und Spezialteile alles vom Ascona oder Rekord zu nutzen war.
Der Motor ein Standard 1900er-Motor wie er in sehr vielen Opel-Modellen verbaut wurde, hat zwar einiges
an Benzin gebraucht - was damals noch nicht ganz so wichtig war - lief immer zuverlässig und ich
habe einige tausend Kilometer mit dem schönen Wagen gefahren. Eine echte Rarität, die mir sehr viel
Spaß gemacht hat.
Als ich nach dem Studium jeden Tag eine weite Strecke zur Arbeit fahren musste, brauchte ich ein anderes Auto.
Der GT war nun schon über 15 Jahre alt und eigentlich zu schade zum verheizen. Nach dem der GT jedoch zwei
Jahre in der Garage gestanden hatte - der TÜV war abgelaufen und es zeigten sich wieder etliche
Rostbeulen an den Bodenschwellen - musste eine Lösung her. Zumal ich eigentlich die Garage brauchte
um nicht im Winter jeden morgen Eis kratzen zu müssen.
Im Nachbarort war jemand, der mich bereits seit längeren auf das Auto angesprochen hatte, ich konnte mich
jedoch nicht direkt damit anfreunden den GT abzugeben. Bei einem Besuch stellte ich fest, dass er
ein echter GT-FAN war. Er hatte etliche Bücher und Werksunterlagen, die er von seinem Onkel hatte,
der im Entwicklungsbereich bei Opel arbeitete und auch am GT mitgewirkt hatte. So habe ich mich entschlossen den GT
zu verkaufen; es ist mir jedoch echt
schwergefallen - aber die "Schrauberzeit" war einfach rum.
Um auf die Startseite zu kommen klicken Sie Startseite.
Um zum Seitenanfang zu kommen klicken Sie Anfang.
Klaus-Peter Gerheim